Leuchtturm ARD Augsburg

Arbeitsgemeinschaft Redlicher Diskurs. Für ausgewogene und bürgernahe Medien.

Autoritärer Staat oder demokratischer Diskurs: Brief an den Bayerischen Rundfunk vom 06.05.2023

Sehr geehrter Herr Herz, sehr geehrte Frau Leinfelder, liebe Mitarbeiter des bayerischen Rundfunks,

in unserem letzten Brief an Sie haben wir darüber geschrieben, wie eine Darstellung von unterschiedlichen Positionen durch Sie als Presse dafür sorgen kann, dass unser demokratisches Zusammenleben in Deutschland funktioniert. Werden bestimmte Positionen jedoch aktiv von Ihnen ignoriert oder ausgegrenzt, ist dieses Zusammenleben nicht mehr möglich, da die Demokratiefunktionen Beteiligung und Interessensausgleich nicht mehr wirken.

Wie bereits beschrieben ist die Folge davon, dass auch das Ergebnis des nicht mehr demokratischen Gesetzgebungsprozesses dadurch für viele nicht mehr akzeptabel ist. Denn Argumente der Gegenseite wurden schlicht nicht diskutiert. Statt argumentativ beachtet zu werden und dann entweder sachlich beizutragen oder sachlich zu scheitern, wurde ausgegrenzt.

Diese fehlende Akzeptanz sorgt dann für Schwierigkeiten im Zusammenleben, da die eigentlichen Konflikte vor der Gesetzgebung nicht gelöst, sondern verschoben wurden. Um die beschlossenen Gesetze dennoch durchzusetzen, wird auf staatliche Gewalt gesetzt, die zwar keine Akzeptanz, wohl aber zwangsläufige Unterwerfung herstellen kann.

Dies zeichnet den Weg in eine totalitärer werdende Gesellschaft. Statt mit den Menschen zu bestimmen, wird über Menschen bestimmt. Statt diskutiert wird angeschafft. Statt beteiligt wird ausgegrenzt. Statt vielfältige Positionen zuzulassen wird vorgegeben. Und wird nicht gegengesteuert, setzt sich dieser Pfad immer weiter fort.

Wir vom Leuchtturm „Arbeitsgemeinschaft Redlicher Diskurs“ erkennen dieses Problem und haben es uns zur Aufgabe gemacht, die gewohnte demokratische Gesellschaft zu stützen und zu erhalten. Wir wollen einen redlichen Diskurs über die Zukunft führen, der alle mit einbezieht und durch den wir damit ohne autoritäre Übergriffigkeit gemeinsam weitergehen können.

Deswegen wenden wir uns an Sie, die Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, denn Sie können diesen offenen Diskurs in Ihrer Berichterstattung ermöglichen. Nur wenn Sie als öffentlich-rechtlicher Rundfunk diese Ihnen zugedachte Aufgabe erfüllen, können wir demokratisch und frei zusammenleben.

Deswegen grüßen wir Sie auch heute freundlich von unserem Mediendialog und würden uns freuen, wenn Sie sich bei einem unserer zivilgesellschaftlichen Ansprechpartner melden würden. Denn gemeinsam können wir daran arbeiten, dass die wunderbaren Errungenschaften der Demokratie auch in Zukunft das Aushängeschild unserer Gesellschaft sein werden.

Mit freundlichen Grüßen,

im Namen aller Mitstreiter für unsere gemeinsame Zukunft,

Bis demnächst.