Leuchtturm ARD Augsburg

Arbeitsgemeinschaft Redlicher Diskurs. Für ausgewogene und bürgernahe Medien.

Wie Meinungen gezeigt werden können: Brief an die Augsburger Allgemeine vom 24.04.2023

Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion, liebe Journalisten und Mitarbeiter der Augsburger Allgemeine,

mit diesem Brief möchten wir uns auch heute von unserem Mediendialog der Bürgerinitiative Leuchtturm „Arbeitsgemeinschaft Redlicher Diskurs“ bei Ihnen melden. Wie üblich geht es uns um die Zukunft der Presse und die Zukunft der Demokratie.

In unserem letzten Brief haben wir Ihnen geschrieben, wie Sie es schaffen können, mit guter Recherche und Aufarbeitung Frieden zwischen den Völkern und in der Gesellschaft zu erreichen, indem Sie konkrete Ereignisse aufarbeiten, die zu Gewalt führen. Heute möchten wir Ihnen passend zum Thema Krieg und Berichterstattung einen Audiobeitrag vorstellen:

„Unser undifferenzierter Blick auf die Ukraine“ – Martin Ahrens
deutschlandfunkkultur.de/krieg-russland-ukraine-wahrheit-100.html

Dieser Beitrag macht viele Dinge anders als wir es normalerweise vom Journalismus gewöhnt sind. Der Autor Martin Ahrens gibt nach einer kurzen Einleitung eine vollständige Argumentationslinie seiner ukrainischen Interviewpartnerin wieder. Dabei stellt er sich selbst in den Hintergrund und lässt nur sie sprechen, was es dem Zuhörer ermöglicht, ihre persönliche Position wahrzunehmen. Anschließend stellt er eine Frage, und gibt auch darauf ihre komplette Antwort wieder, ebenfalls in ganzer Argumentation.

Wir vom Leuchtturm ARD sehen in diesem besonderen Beispiel großes Potential für zukünftige Beiträge und die Entwicklung des Journalismus. Denn durch die Art, wie der Beitrag gestaltet ist, ist es für die Presse möglich, echten demokratischen Diskurs zu ermöglichen. Dadurch, dass im Beitrag einer persönlichen Position Raum gegeben wurde, hat diese nun ihren Platz in der öffentlichen Diskussion. Die Menschen, die ebenfalls diese Position oder eine ähnliche einnehmen, sind nun nicht mehr ausgegrenzt, sondern Teil der Gesellschaft. Und das ist die Grundlage der Demokratie.

Nun könnten auf dieselbe Art und Weise weitere Positionen überbracht werden, womit dann Schritt für Schritt das ganze Spektrum der Positionen, in diesem Fall zum Ukrainekrieg, abgedeckt werden könnte, woraufhin man anschließend zwischen den einzelnen Einstellungen in einem etwas anderen Format zum Diskurs aufrufen könnte.

Damit hätten wir, wie auch von der Ukrainerin in dem Beitrag genannt, echte Vielfalt statt einseitige Positionen im Diskurs unserer vierten Säule der Gewaltenteilung. Deshalb würden wir uns sehr darüber freuen, öfter in diesem Stil informiert zu werden. Wir wären gespannt, wie die Augsburger Allgemeine dies in Textform zeigen könnte. Denn dies wäre ein umsetzbarer Weg um von zerstrittener Spaltung wieder in eine wahre demokratische Gesellschaft zu gelangen. Wir freuen uns darauf.

Mit freundlichen Grüßen,

im Namen aller Mitstreiter für unsere gemeinsame Zukunft,

Bis demnächst.