Sehr geehrter Herr Herz, sehr geehrte Frau Leinfelder, liebe Mitarbeiter des bayerischen Rundfunks,
erneut möchten wir Sie von unserem Mediendialog der Bürgerinitiative „Leuchtturm Arbeitsgemeinschaft Redlicher Diskurs“ begrüßen. Wir sind wieder hier, um den wichtigen Diskurs über eine Presse zu führen, die der Demokratie dient.
Letztes Mal haben wir in unserem Brief über die Entstehung von Parallelgesellschaften berichtet, wenn Menschen durch Ihre ignorierende oder diffamierende Berichterstattung aus der demokratischen Kompromissbildung ausgeschlossen werden. Heute möchten wir Ihnen vorstellen, was für Folgen dies für unsere Demokratie hat, und wie Sie es schaffen können, all die unterschiedlichen Pole wieder zusammenzuführen.
Wie bereits geschrieben ist die große Magie einer Demokratie ihre Kompromissbildung mithilfe des offenen Diskurses unter allen Positionen, was bewusst nicht gleichbedeutend ist mit Konsens. Wird medial allerdings Konsens simuliert und alle anderen Positionen als undenkbar oder unsagbar ausgeschlossen, wird die demokratische Einigung zerstört. Dabei haben die Ausgeschlossenen keine demokratische Niederlage erlitten, die aufgrund fehlender Mehrheit verkraftbar wäre, sondern sie wurden durch die Berichterstattung antidemokratisch ausgespielt.
Im Gegensatz zur demokratischen Niederlage herrscht dann eine nicht ganz unberechtigte Vermutung vor, dass unter normalen Umständen möglicherweise doch eine Mehrheit vorhanden gewesen wäre. Damit werden diese und auch zukünftige Ergebnisse des vormals demokratischen Prozesses nicht mehr anerkannt, denn sie könnten genauso manipuliert sein. Die ausgeschlossenen Menschen folgen nun ihren eigenen Regeln.
Möchte ein Staat nun dennoch gewisse Dinge für alle vorgeben, bleiben ihm nur noch autoritäre Methoden übrig, die Gesellschaft zusammenzuhalten. Da auch dies bei den Bürgern zu Widerstand führt, ist der Weg zu immer größerem Autoritarismus vorgezeichnet. Die sowieso angeschlagene Demokratie wird damit immer weiter aufgelöst.
Wir möchten deswegen Sie, die Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks, gerne auffordern, mit uns zusammen den Weg zurück in eine echte demokratische Gesellschaft zu gehen. Dazu fordern wir Sie auf, alle Positionen in ihre Berichterstattung aufzunehmen und untereinander faktenbasiert diskutieren zu lassen. Schön wäre auch eine Aufarbeitung von bereits stattgefundenen Ausschlüssen und Diffamierungen.
Dazu ist es auch immens wichtig, dass Sie, die Korrespondenten, aus ihrer eigenen Parallelgesellschaft heraustreten, offen sind für andere Positionen und dann versuchen, bestehende Meinungsblasen aktiv zum Platzen zu bringen. Machen Sie mit, wir zählen auf Sie, unsere Demokratie zählt auf Sie.
Sehr gerne freuen wir uns auch über ein Gespräch mit Ihnen. Kontaktieren Sie gerne einen unserer Ansprechpartner oder kommen Sie vorbei, nächste Woche Samstags wieder auf dem Königsplatz.
Mit freundlichen Grüßen,
im Namen aller Mitstreiter für unsere gemeinsame Zukunft,
Bis demnächst.